Ein lustiger Gedanke …
Stellt euch vor, nur so zum
Spaß, dass
die heutigen Parlamente sich entscheiden,
Solons Beispiel zu folgen und die
Staaten plötzlich deklarieren:
«Wir haben es satt.
Dieses Spiel mit dem Geldborgen
spielen wir nicht mehr.
Wir haben keine Lust mehr, jedes
Jahr bei den gleichen zehn,
zwanzig Reichen der Welt zu betteln, um Geld geliehen zu
bekommen, was ihnen nie gehört hat. Das haben wir nämlich
ihnen im vorigen Jahr ausgehändigt, indem wir unsere Bürger
ausgewrungen haben. Denn die Reichen haben natürlich nicht
gearbeitet, um diese Milliarden zu produzieren, die wir als
Darlehen erbitten, damit wir sie ihnen im nächsten Jahr plus Zinsen
wiedergeben.
Unsere Bürger haben dafür gearbeitet,
und ihnen gehören sie.
Wisst ihr was, ihr Herren Reichen?
Es gibt ein Wort, das hat vor 2.600 Jahren
ein gewisser Solon erfunden:
Unsere Schulden sind abgeschrieben.
Wir wollen euch jedoch nichts
Unrechtes tun. Das Geld, was ihr
uns damals geborgt habt, kriegt ihr zurück. Allerdings ohne
Zinsen. Für die Zinsen habt ihr nicht gearbeitet, und ihr könnt
nicht verlangen, dass unsere Bürger dafür arbeiten.
Auf wiedersehen.»
Ihr könnt euch
vorstellen, dass dadurch manche Leute sehr traurig werden.
Zum Beispiel Mister Soundso, der wie die Zeitungen berichteten, voriges
Jahr 4.000.000.000 Dollar
kassierte, indem er auf die Prognose setzte,
dass die Regierung die Banken unterstützen würde. (Und natürlich
alles
was in seiner Macht lag, einsetzte, damit seine Prognose realisiert wurde).
Oder Mister Dingsda, der dieses Jahr noch mehr zu kassieren hofft, indem
er auf den Bankrott Griechenlands setzt. (Und natürlich alles was in
seiner
Macht liegt, einsetzen wird, damit seine Prognose sich realisiert).
Sie
werden sehr traurig sein. Sie und die zehn, zwanzig ihres Gleichen, die die
Weltherrschaft errungen haben. Warum aber? Weil
sie ihr Geld verlieren
werden? Doch
nicht. Dass sie das Geld nicht zurückkriegen
würden, wussten
sie schon als sie es verliehen haben.
Das haben sie aber mit
Freude gegeben, weil sie dadurch die Weltherrschaft eingekauft haben.
Die
werden sie verlieren, die Weltherrschaft. Und dies gefällt ihnen
natürlich gar nicht. Was könnten sie aber tun, wenn die Staaten den
Entschluss des Schuldenerlasses fassen würden?
Genau
das, was die Athener Reichen im Jahr 594 v. Chr. getan haben.
Sie würden hübsch
brav da sitzen und zuschauen, wie das Gesetz angewandt wird.
Dem Staat, der für
diejenige,
die das Gesetz verletzen, die
Richter, die Gandarmen und
die Kittchen bereit hält.
Wer
das Gesetz verletzt,
marschiert ins Gefängnis.
Wenn diese Herren das Gesetz
übertreten wollen, werden sie
ebenfalls im Gefängnis landen.
Und diese Herren und ihres Gleichen wären
zwar traurig sein,
aber von der anderen Seite Milliarden von Menschen würden,
vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben,
aus vollem Herzen lachen.