Das Wachstum der Vermögen
Wodurch eigentlich meint ihr,
dass diese Vermögen (mit dem
horrenden Rhythmus,
den wir im ersten Teil des Textes gesehen haben)
tagtäglich wachsen?
Durch
die Arbeit der Milliardäre selbst?
Oder glaubt ihr immer noch an das Märchen,
dass das Geld sich von alleine vermehrt,
einfach so,
ohne dass jemand dafür arbeiten muss?
Man hat uns überzeugt, dass,
wenn wir die signierten Blüschen,
wonach die Kinder trachten,
nicht kaufen, ist es so, als ob wir sie hungrig lassen. Und wenn
wir sie nicht zu den teuren Privatschulen schicken, verurteilen
wir sie, ihr Leben in Armut zu verbringen.
Die Wahrheit jedoch ist,
dass dank der Arbeit der
Großväter, die wir erwähnten
(und all der anderen, die wir nicht erwähnten) heute keiner mehr
auf der Erde wie ein Sklave arbeiten und keiner hungern muss.
‒
Aber, in der
dritten Welt, da hungern ja die Leute.
Natürlich hungern sie.
Sie
müssen hungern. Wenn wir nicht weiter arbeiten, so wie wir
arbeiten, und sie nicht weiter hungern, wie würden die besagten
Vermögen zustande kommen?
Und wie würde der Schauspieler X,
so wie ich es
neulich im Fernsehen hörte, 5.000 Dollar für ein
Abendessen zu zweit in einem Restaurant der Beverly Hills
ausgeben können?
Falls euch immer noch etwas unverständlich vorkommt,
werft bitte, noch einen Blick auf Diagramm 2,
dann werden alle eure Fragen beantwortet.
‒
Und werden
wir nur zum Hobby arbeiten?
Werden wir nur die Arbeit verrichten, die uns
Spaß macht?
Gibt es denn nicht Arbeiten, die keiner machen will?
Wer würde diese Arbeit tun?
Wenn wir noch keine Maschine
für diese unliebsame Arbeit haben,
so seid versichert, dass
sie bald gebaut wird.
Bis dahin müssen wir allerdings diese
Arbeit selbst erledigen.
Im bestehenden System
wird das Problem durch den Lohn gelöst.
Wenn mir eine Arbeit,
die getan werden muss, nicht gefällt, sagen wir die Abfälle
sammeln, dann bezahle ich jemand anderen, der die Arbeit
für mich tut.
Dies verursacht für das bestehende individualistische
System keinerlei ethische Probleme.
Überlegt jedoch das gleiche Problem
der Arbeitsteilung in einem Milieu,
in dem jeder nicht für sich selbst,
sondern für die anderen sorgt.
Wäre es immer noch richtig einen
anderen zu veranlassen, das zu tun,
was du selber nicht machen willst?
Warum erwägen wir es eigentlich
nicht einmal, in der Familie oder in
einer Freundesgruppe für unsere
Tätigkeit Bezahlung zu verlangen? Auch unter dem inhumanen
individualistischen Regime, in dem wir leben, kommt keiner auf die Idee,
Lohn zu verlangen, um die Abfälle runterzutragen oder die Teller zu
waschen.
‒
Aber dort
mache ich es für meine Geschwister, für meine Freunde.
Ich habe mir drei Fälle von
in ihrem Beruf außerordentlich erfolgreichen
Leuten
vorgestellt die durch drei imaginäre Briefe, sich weigern,
für "vollbrachte
Leistung" Belohnung zu empfangen.
·
Einen ganz großen Arzt, der
"Wunder" vollbringt und
Menschenleben rettet. Findet er nicht Befriedigung
genug in seiner Arbeit? Ist es ihm nicht Belohnung
genug, dass er ein Kind gerettet hat?
·
Einen ganz großen Erfinder, der so
tolle Ideen hat,
dass er die Bedingungen unserer Arbeit verändern
kann. Die Befriedigung aus dem Erfolg
seiner
Erfindung reicht ihm nicht aus?
·
Einen ganz großen Bankier, der
eine enorme Bank
leitet. Liebt er seine Arbeit nicht und ist er nicht genug
befriedigt, wenn er die kolossalen Beträge, die man
ihm anvertraut hat, sinnvoll verwaltet und die richtige
Geldmenge zur Verfügung stellt, damit ein Traktor
gekauft wird, der die Weizenproduktion
erhöhen wird?
Warum sollen diese alle eine Belohnung verlangen?
Ist ihre Arbeit selbst nicht für
sie Belohnung genug?
Eine Arbeit, die sie gern haben (sonst wären sie ja
nicht so erfolgreich), ist es nicht, etwas wie ein Hobby?
Verlangt
man denn Bezahlung, um seinem Hobby nachzugehen?