Die Produktivität
Hier taucht natürlich die ganz simple Frage auf:
‒
All diese
Leute, die ihre Dienste umsonst zur Verfügung
stellen, wovon werden sie leben?
Was werden sie essen?
Nur, dass die Antwort genauso einfach ist:
Und ihr habt bestimmt keinen Zweifel,
dass die Koordination zwischen der
Produktion
und dem Bedarf kein Problem darstellt in der
Zeit des Computers und des Internets.
Bereits heute kann man, wie ihr wisst,
ohne aus seinem Zimmer einen Schritt zu
tun,
Güter erwerben, die in einem anderen Land oder
einem anderen Kontinent angeboten werden, und
in einpaar Tagen bringt sie der Postmann an die Tür.
‒
Ja, aber ich will nicht nur trockenes
Brot essen, ich will Kuchen essen.
Nichts dagegen.
Wenn genug Kuchen da ist, der für
alle ausreicht, warum nicht.
Du sollst deinen Kuchen haben.
Wenn du aber den Kuchen essen willst,
egal ob die anderen nicht einmal das
trockene Brot haben,
dann weißt du ganz exakt, dass dies nichts anderes, als
die Wiederkehr in unser altes egoistisches System ist,
das wir bis jetzt hatten und für den Zustand, in dem wir
angekommen sind, verantwortlich ist.
Und bitte nicht damit anfangen:
"Weißt du, ich habe besondere Fähigkeiten
und mein Beitrag ist größer".
Fähigkeiten, die egoistisch vorgetragen werden,
sind Fähigkeiten von Raubtieren.
Und wenn du es Beitrag
nennst, warum verlangst du Belohnung? Beitrag bedeutet,
etwas freiwillig machen zu wollen.
Außer, du hast nicht Beitrag
gemeint, sondern Handeln
(ich gebe, damit du mir gibst) das heißt, in den alten
Zustand zurückzukehren.
Wisst Ihr, dass kolossale Beiträge für das Wohl der
Menschheit nicht nach Geld bemessen wurden?
Der Erfinder des Penicillins zum
Beispiel hat sich nicht
herablassen wollen, auch nur einen einzigen Cent aus
seiner Erfindung zu holen, die jedes Jahr Millionen
Menschenleben rettet.
Das Gegenargument auf den Vorschlag der
Abschaffung des Lohnes ist bekannt:
Ein ökonomisches System, das nicht
auf direkter
Gegenseitigkeit (ich gebe dir, damit du mir gibst)
basiert, hat zwangsläufig verminderte Produktivität.
Wurde dies nicht durch das kommunistische
Experiment bewiesen?
Absolut richtig.
Wir brauchten auch kein Experiment
dafür.
Wenn du das Zuckerbrot (der Belohnung)
und die Peitsche (der Entlassung) einsetzt,
kannst du aus den Arbeitenden viel mehr
herausholen, als wenn du an ihre humanen
oder patriotischen Gefühle appellierst.
Den Ausgang eines Experiments,
bei dem zwei Systeme mit so
prinzipiellem Unterschied
an der Produktivität verglichen wurden, hätten wir längst
voraussagen können.
Als sie soweit kamen,
gigantische und immer größer
werdende Beträge für den
Wettbewerb der Rüstung (die am wenigsten produktive
Ausgabe) zu verschwenden, war folgerichtig, dass das
System mit der kleineren Produktivität zusammenbrach.
In einem System ohne Belohnung der Arbeit werden
wir tatsächlich verringerte Produktivität haben.
Reicht dies jedoch aus, um es zu verurteilen?
Wenn wir eine Wiederholung des Wettbewerbs haben
werden, dann schon.
Das System mit der kleineren
Produktivität hat
keine Chance.
Wenn daneben ein anderes System mit größerer
Produktivität existiert, dann wird dieses dominieren.
Egal wie unmenschlich oder
zerstörerisch
es für die Umwelt sein mag.
Da der Wettbewerb nach der Höhe der Produktivität
entschieden wird,
wird das System mit der höheren
Produktivität siegen.
Man
braucht nicht sonderlich klug zu sein,
um dies vorauszusehen.