Wie viel Geld wird in der Börse gespielt?
Nun, die etwa 9 Milliarden
Dollar, die in der New Yorker Börse täglich "gespielt"
werden, ist eine Größe, die unser Vorstellungsvermögen
übersteigt, da sie sich ganz außerhalb unseres täglichen
Vergleichs befindet.
Wenn wir ein
"Gefühl" für diese Menge Geld bekommen wollen, müssen wir
sie mit
massiven wirtschaftlichen Größen vergleichen, z. B. mit der
Wirtschaftsstärke eines großen Industrielandes wie Deutschland.
Das
Bruttonationalprodukt (Gross national income) Deutschlands betrug für das Jahr 2008
3.486 Milliarden Dollar. Wenn wir diese Menge durch 360 dividieren, haben wir ein
tägliches Bruttonationalprodukt Deutschlands von etwa 9,6 Milliarden
Dollar.
Jetzt ist der Vergleich möglich:
In der New
Yorker Börse wird soviel Geld "gespielt" wie
ganz Deutschland, die viertgrößte Wirtschaftsmacht der Welt,
produziert.
Entsprechendes geschieht
täglich in Frankfurt, in London, in Tokio und all den anderen Börsenmetropolen.
Die Frage nun, die der
einfache Mensch sich stellt, ist:
·
Wo befindet
sich denn dieses Geld?
·
Warum sehe
ich es nicht?
·
Warum wird
mein Geld täglich weniger während dies täglich größer
wird?
·
Warum habe
ich den Eindruck, dass die Anderen um mich herum ebenfalls
ständig immer weniger Geld haben?
·
Warum
höre ich immer wieder, dass der Markt stagniert, weil kein Geld da ist?
Die Antwort natürlich,
die kennt ihr ja schon.
Wir haben
immer weniger Geld, weil einige andere
immer mehr
bekommen. Das Geld wird aus unserer
Tasche in die
ihrige transferiert.
Das ist der berühmte "Geldumlauf" auf dem
die Funktion unseres Systems basiert.
Dadurch besitzt jeder von
ihnen Beträge
die astronomische Größen erreichen.
Das interessante nun ist, dass die Leute,
die dieses Geld besitzen,
es gar nicht benötigen.
Es ist Geld, das von seinen
Besitzern, zumindest im Moment, gar nicht gebraucht wird.
Hätten
sie es gebraucht, um ein Bedürfnis zu decken,
zum Beispiel um ein Haus zu bauen, damit sie ihre Familie
unterbringen, würden sie es nicht an die Börse bringen.
Sie hätten das Haus gebaut.
Oder wenn sie
kein persönliches Bedürfnis hätten, sondern
das Geld als Investition für die Erhöhung der Produktion des
eigenen Unternehmens bräuchten, würden sie es ebenfalls
nicht an die Börse tragen.
Sie würden es in ihre Arbeit
stecken.
Sie wissen
jedoch leider nicht, wie sie diese Vermehrung anstellen sollen. Es fällt
ihnen keine sinnvolle Investition ein, die diese Vermehrung des Kapitals
sichern würde.
Und dies
liegt nicht an ihrem Mangel an Vorstellungsvermögen.
Es liegt daran, dass es keine sinnvollen Investitionen mehr gibt,
da ja kein Wachstum mehr möglich ist.
Könnt ihr euch jetzt deren Verzweiflung vorstellen?
So schicken
sie ihr Kapital um die ganze Welt mit der
Geschwindigkeit des Internet von dem einen Markt auf
den anderen, in der Hoffnung irgendwo auf einen
glücklichen Zufall zu stoßen.
So wie die Roulettspieler ihr Geld in dem Kasino verspielen
Jeder Idiot
weißt, dass Roulettspiel auf die Dauer nur
zum Ruin führt. Diese unglücklichen kranken Leute
aber weigern sich es wahrzunehmen.
Sie spielen weiter.
Genauso wie unsere Kapitalbesitzer.
Es heißt ja so schön
"an der Börse spielen".