Selbstbeweisbare Wahrheiten
Auf welche Grundlagen
sollte eine Gesellschaft aufgebaut
werden,
und was ist es, was uns leiten soll?
Darüber, das wisst ihr schon,
sind bis jetzt mehrere Vorschläge
gemacht worden.
Es gehört nicht zum Ziel dieses
Textes, diese Vorschläge
zu analysieren, um den besten oder den ausführbarsten
zu finden.
Bloß damit wir selbst
darüber zu denken anfangen,
würde ich vorschlagen,
zwei axiomatische Ziele zu setzten:
Axiome brauchen keine Begründung,
weil sie selbstbeweisbar sind.
Wenn ihr jedoch unbedingt
darauf besteht, dass ich sie begründe,
würde ich für das erstere sagen:
dass es notwendig ist. Weil die Lösung, dass unsere Gattung ausstirbt,
gar keine Lösung ist, und weil die Entwicklung, die diese Gattung bis
jetzt
gemacht hat so atemberaubend war, dass es spannend wäre, zu sehen,
wohin sie weiter führt.
Für das zweite Axiom
ist die Begründung genauso einfach:
jeder Mensch zieht es vor glücklich,
statt unglücklich, zu sein und das gleiche soll für alle gelten.
Auf der
Basis dieser zwei Axiome können wir eine Antwort
auf jedes Problem finden, das uns gestellt wird,
auf jedes Problem, das auftauchen könnte.
Natürlich ist noch lange nicht klar,
und wir müssen darüber diskutieren,
was "glücklich"
in dem zweiten Axiom bedeutet.
Genauso, wie wir klären
müssen, was "entwickeln"
im ersten Axiom bedeutet.
Fangen wir mit dem ersten Axiom an
und mit dem Begriff der Entwicklung.
Ich glaube, dass wir uns einigen
können, dass wir das Recht haben,
die Veränderung, die unsere Spezies durchgemacht hat (seitdem wir
begonnen haben, unsere Hände und unser Hirn einzusetzen, um mehr
Nahrung und mehr Sicherheit zu erlangen) Entwicklung zu nennen mit
dem "positiven Vorzeichen", den dieser Begriff hat.
Wir haben ständig
unsere Position gegenüber den
anderen Spezies, der Umwelt,
der Natur verbessert.
Diese Entwicklung ist die Frucht
unserer Arbeit.
Sie
wurde uns von niemandem geschenkt.
Sie ist nicht zufällig in
unseren Schoss gefallen.
Wir haben sie mit unseren
Händen erarbeitet,
mit unserem Hirn errungen.
Und immer mehr mit dem zweiten.
Es war eine Entwicklung, ganz
unterschiedlich
von der Entwicklung der anderen Spezies.
Bei ihnen musst du warten,
bis eine gute Eigenschaft zufällig
(unter den
tausenden schlechten Eigenschaften, die
ebenfalls ständig erscheinen) auftaucht und
sich durch die natürliche Selektion durchsetzt.
Das ist auch eine ganz
gute Methode für die Entwicklung,
ich kann nichts
dagegen sagen, ihr seht ja ringsum, wie alle Spezies
sich entwickelt haben, nur, dass diese Methode
zuviel Zeit braucht.
Einige Millionen Jahre.
Wir haben die Regeln des Spieles
umgekehrt.
Wir haben nicht darauf gewartet,
bis unsere Umwelt auf uns einwirkte, wir
haben
auf unsere Umwelt eingewirkt.
Wir haben Entscheidungen getroffen,
die die Gegebenheiten änderten und
unsere
Position sehr schnell verbesserten.
Wir machten Erfindungen.
Erfindungen, die uns erlaubten, das gleiche
Resultat
(sagen wir die gleichen Produkte) mit weniger Mühe,
weniger Arbeit zu erzielen.
Indem wir jedoch weniger arbeiten mussten, hatten wir
die Zeit, mehr zu denken, das heißt, mehr Erfindungen
machen zu können, die die Arbeit noch weiter
verringerten, so dass wir noch mehr denken…
‒
Aber, das ist
doch ein Teufelskreis!
Das ist der Grund für unsere Bevölkerungsexplosion.
Der Grund aller Übel ist unsere Erfindungsgabe.
Tatsächlich, so ist es.
Die Bevölkerungsexplosion
rührt von unserer Erfindungsgabe,
von unserem Verstand her. Jetzt wäre es an der Zeit, falls wir
immer noch tatsächlich vernunftbegabte Wesen sind, die
Explosion zu stoppen, und unsere Bevölkerungszahl in ein
Gleichgewicht zu bringen.
Zu diesem Zweck
wird uns das zweite Axiom verhelfen.
Das erste Axiom,
das die Entwicklung bestimmt, hat uns
den Anfang, den
aufsteigenden Teil der Populationskurve bestimmt.
Das zweite,
das das Glück aller Menschen
fordert, wird uns zum
Gleichgewicht führen.
Nur, dass wir hier wiederum
eine Unklarheit haben: was ist denn
Glück?
Mit solchen Fragen beschäftigen
sich seit dem
Altertum die Philosophen (wie Epikur zum Beispiel)
und jeder vertritt eine andere Meinung.
Wenn wir uns jetzt mit der
Analyse dieser Ansichten
befassen, werden wir uns heillos
verwickeln, und dies
würde nichts zu unserem Zweck beitragen.
Deswegen
lasst uns die Sachen auf die naive Weise
betrachten, die wir bis jetzt verwendet haben.