Die Voraussetzungen des Wandels

Falls ihr das Experiment macht,

eure Freunde zu fragen, was Glück sei, werdet ihr, glaube ich,
sehr interessante Antworten bekommen (ähnlich, wie mit der
Frage nach den Grundbedürfnissen).

Ob ihr daraus viel klüger werdet, das weiß ich allerdings nicht. 

An einem Neujahrstag,

an dem wir überall "Glückliches neues Jahr" wünschen,
habe ich angefangen herumzufragen, was Glück sei.

Ich habe die unterschiedlichsten Antworten erhalten.

Der eine sagte:

Das Glück gäbe es nicht. Der andere: Das Glück seien einige
sehr seltene Zeitpunkte im Leben, die ganz kurz dauern.

Seltsamerweise, obwohl der Befehl des Systems ganz klar
ist: Renne nach dem Geld, haben mir sehr wenige gesagt:
Glück ist, Geld zu haben.

Eine Konditoreiverkäuferin sogar sagte mir:

"Ich weiß nicht, was Glück ist und ich weiß nicht, ob es das gibt.
Das einzige, das ich weiß ist, dass es mit dem Geld gar nichts
zu tun hat".

Ihr seht, dass wir erneut

in eine Sackgasse geraten sind, und vielleicht sollten wir wieder den
Versuch aufgeben, eine allgemein akzeptable Definition zu finden.

Jeder hat seine eigene Definition,

und ich nehme an, dass er zu einem anderen Zeitpunkt seines Lebens
uns etwas anderes sagen würde.

Was können wir nun tun? Was können wir sonst tun?

Sollen wir einen Befehl erteilen, was jeder als Glück zu empfinden hat?

Sollen wir noch die Ordnungshüter schicken, um es durchzusetzen?

Wir haben keine große Auswahl.

Uns bleibt nur noch die Möglichkeit, die Definition zu akzeptieren,

die jeder für sich selbst aussucht.

Jeder soll die Antwort geben,

die er für richtig hält.

Der Eine mag sagen:

"Glück ist zu verstehen, was für eine
wunderbare Sache es ist, atmen zu können".

Der Andere:

"Glück ist, wenn du dich selbst erkennen
kannst und mit dir selbst in Frieden bist".

Der Dritte:

"Glück ist, sich den Luxus leisten
zu können, alle Welt zu lieben".

Was jeder für das Glück hält,

das ist für ihn das Glück.

Wir müssen es respektieren

und gemäß dem zweiten Axiom, das sollen wir ihm anbieten.

          Wird aber nicht so etwas enorm schwierig sein?
Wie werden wir erfahren was jeder will, um es
dann nach seinem Wunsch "nach Maß schneidern"
zu können?

Warum?

Glaubt ihr, dass wenn ich sage "wir werden ihm das Glück anbieten,
das er sich wünscht", ich meine, dass wir ein Amt haben werden,
das von Haus zu Haus geht, um das Glück zu verteilen, so wie der
Nikolaus die Geschenke verteilt?

Etwas anderes werden wir anbieten:

Die Freiheit, dass jeder nach seiner Art glücklich wird.

Erinnert euch an diese Sprösslinge in der fantastischen Schule,
wo jeder das tat, was ihm Spaß machte? 

Zweifelt ihr, dass sie glücklich waren?

          Und wieso werden die Axiome uns helfen
herauszubekommen, wie viele wir sein sollten?

Es ist ganz einfach.

Das erste Axiom

gibt uns das, was die untere Grenze genannt wird.

Unterhalb der Grenze, die die Erhaltung und die
Entwicklung unserer Spezies garantiert, dürfen wir
nicht kommen.

Das zweite Axiom

bestimmt die obere Grenze. Solange alle Erdenbewohner
glücklich sind, können wir unsere Bevölkerung erhöhen.
Sobald der erste unglückliche erscheint, müssen wir damit
aufhören.

          Und wie sollen wir es machen, wollen wir den Polizisten
schicken nachzuschauen, was die Paare tun?

Haben wir denn nicht schon gesagt,

dass es gut wäre die staatliche Pressionsmacht zu vergessen?

Wir werden sie nicht brauchen. Wir werden die Verantwortung
des Kinderkriegens den gut informierten, richtig erzogenen und
unter der Gesellschaftskontrolle stehenden Bürgern überlassen.

Textfeld: Die schwere Verantwortung für den Entschluss, einen neuen Menschen in die Welt zu bringen, tragen ja so oder so die Eltern.

Schon heute, wo keine der

"Drei Voraussetzungen des Wandels "
(Information, Bildung, Gesellschaft)

gilt, hört man junge Paare sagen:

"Wir denken keine Kinder zu kriegen. Aus welchem Grund
sollten wir mehr unglückliche Geschöpfe in die Welt bringen?".

Ich glaube, dass wir uns nicht weiter

damit beschäftigen müssen. Wenn ihr es wollt, könntet ihr
irgendein gesellschaftliches Problem ausdenken und feststellen,
dass es mit Hilfe der zwei Axiome und unter den drei
Voraussetzungen ganz leicht zu lösen ist.

Wir sollten jedoch langsam Schluss machen.

Eins bleibt vielleicht nur noch zu besprechen.

Wie werden die ökonomischen Beziehungen
in dieser freien Gesellschaft geregelt.

Wie wird die Arbeit belohnt?

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