Die automatischen Maschinen
Vor 50 Jahren gab es noch 
den
Beruf der Wäscherin, die mit schwerer körperlicher
Arbeit 
und unter Zerstörung ihrer Hände und ihrer Wirbelsäule die 
Wäsche in dem Waschtrog wusch, die Stoffe auf einem gerippten 
Brett reibend (wenn sie nicht sogar an manchen Orten das Wasser 
vom Brunnen oder das Holz aus dem Wald hohlen musste). 
Heute dürften die Haushalte, 
die keine Waschmaschine haben, sehr
wenige sein. Eine 
automatische Maschine, in die man bloß die Wäsche und 
etwas Seife tut und danach nur einen Knopf zu drücken hat. 
Falls ihr eine moderne Fabrik besichtigt, 
sagen wir ein Autoherstellungswerk, wird
euch der Führer sagen: 
"Hier, in der Produktionsabteilung,
dem Hauptwerk,
produzieren wir 2.400 Autos täglich. 
Wir
beschäftigen 1.200 Angestellte, die 
die 8.300 Montageautomaten überwachen. 
In der
Entwicklungsabteilung, jenem kleinen Gebäude 
im Garten, arbeiten 5.500 Ingenieure und Zeichner".
Den Arbeiter, so wie wir ihn uns
vorstellen, 
der mit
seinem kräftigen Arm den schweren Hammer hebt, 
um dem Stahl durch hämmern Gestalt zu geben, werdet ihr 
nicht sehen. 
So wie ihr auf dem Acker ebenfalls
den
Bauer nicht sehen werdet, der unter der glühenden Sonne 
gebückt, mit der einen Hand ein Bündel Ähren greift um es mit 
der Sichel zu schneiden, die er in der andern Hand hält. 
Der heutige
Bauer führt einfach seinen Mähdrescher.
Das ist die heutige Realität. 
Die Produktion braucht immer weniger
unsere Muskelkraft. 
Und niemand sollte mir sagen: 
"schau, wie die Produktion in der dritten
Welt vor sich geht." 
Ich weiß es. 
Ich weiß, wie die Realität
dort aussieht. Und weil ich es weiß, 
und mir diese Realität nicht gefällt, deswegen schreibe ich 
euch dies alles. 
Denn ich möchte, 
dass die Realität sich dort
ebenfalls ändert. Da wir ja die 
Maschinen bereits besitzen, und heute sich niemand mehr 
zu plagen braucht.
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Und wohin
sollte die überschüssige Energie der Menschen 
geleitet werden? Wenn sie es nicht mehr nötig haben, soviel 
mit ihren Muskeln zu arbeiten, sie werden faulenzen. 
Das haben wir schon gesagt. 
Sie werden mit ihrem Hirn arbeiten. Sie
werden beginnen sich mit
der Kunst, mit der Literatur, mit der Philosophie zu beschäftigen. 
Was ihren Körper angeht, sie werden ihn im Sport üben. So wie 
während des "Goldenen Zeitalters" im antiken Athen. 
Der Athener Bürger dieser Zeit 
brauchte nicht zu
arbeiten. Er saß aber nicht tatenlos da. 
Das wäre eine Schande. Nach dem
Turnen und der Musik, 
womit er viel Zeit verbrachte, "arbeitete" er, indem er zum 
Beispiel den Marmor meißelte um eine Skulptur anzufertigen 
oder, er bemalte eine Vase. 
Er schrieb oder hörte
Theaterstücke, und mehr als alles andere, 
er philosophierte. 
Die zweieinhalb tausend Jahre, 
die seither vergangen sind, haben weder
in der Kunst noch in 
der Philosophie kaum etwas Vergleichbares vorzuweisen. 
Immer noch bewundern 
wir die damalige Kunst, und aus der
damaligen Philosophie 
schöpfen wir weiterhin. 

Das Problem bleibt jedoch bestehen. 
Wie viele sollten wir sein? 
Wenn ich mich weder auf meinen 
Vermehrungsinstinkt und den Befehl der
Bibel verlassen kann, 
noch auf die Laune des Systems, das bis gestern viele Hämmer 
und Sicheln und viele Verbraucher benötigte, ihm jetzt aber alles 
egal ist, wie soll ich das Problem beantworten?
Wie können wir uns orientieren, 
um ein so wichtiges Problem zu lösen?
Wonach sollen wir uns richten? 
Und wenn ihr es richtig überlegt,
werdet ihr sehen, dass wir auch 
bei anderen ernsthaften Problemen genauso wenig wissen worauf 
wir uns stützen können, an welchen sicheren Orientierungspunkten 
uns orten können. 
Die
"Leuchttürme", die uns führten, sind in Frage gestellt. 
Meine Instinkte, das Gebot der Bibel, der Wunsch des Königs, 
der Befehl des Systems, sie helfen mir nicht mehr weiter.  
Dann?