Der Feind der Menschheit

Unser Vermehrungsinstinkt

ist unter den heutigen Bedingungen
nicht der richtige Führer.

Solange unsere Population

unter der Kontrolle äußerer Faktoren lag
(Nahrungsmangel, große Fleischfresser,
Kindersterblichkeit) hatten wir schon große
Vermehrungsaktivität gebraucht, um unsere
sowieso kleine Population konstant zu halten.

Damals war es schon richtig,

dass wir diese Fortpflanzungsbereitschaft
entwickelten.

Heute,

wozu diese erschreckende Reproduktion?

Jetzt vor allem

wo das Wachstum der Wirtschaft aufhören wird,
werden wir weder viele Arbeiter noch viele
Verbraucher benötigen.

Übrigens brauchen wir

auch nicht mehr für die Kriege viele Lanzenträger
als "Nahrung für die Kanonen". Jetzt reichen nur
wenige Ausgebildete aus, die die Knöpfe drücken.

Wozu brauchen wir so viele,

vor allem die Armen und die Hungrigen?

Es hat früher die Meinung gegeben,

dass die Satten die Hungrigen brauchen,
um sie auszunützen, damit sie selbst
dadurch ein gutes Leben führen können.

Das war wahrscheinlich richtig,

und es ist vielleicht zu einem Teil immer noch
wahr. Jedoch nur zu einem kleinen Teil.

Die ständige Verbesserung

unserer Lebensbedingungen (nicht nur der Reichen
sondern auch der Armen) basiert nicht mehr auf der
Ausbeutung der menschlichen Arbeit (die Ausbeutung
hat andere viel raffiniertere Formen angenommen).

Der große, der entscheidende Prozentsatz
basiert auf der Entwicklung der
Technologie, und auf den Erfindungen.

Wir brauchen keine Sklaven mehr.

Wir haben ja die Maschinen.

Wer einen Sklaven will,

damit er ihm "frische Luft zufächelt",
kann sehr leicht einen Ventilator besorgen.

Jetzt vor allem,

wo die automatischen Maschinen (diejenigen, die nicht
einmal Aufsicht zum arbeiten brauchen) sich immer mehr
verbreiten, von der Industrie bis zu den Hausarbeiten,

sind die Grenzen für die Verwertung
der Sklaven sehr eng geworden.

Es gibt einige,

die behaupten, der Fortschritt der Technologie und
die Maschinen seien der Feind der Menschheit.

Textfeld: Der Feind der Menschheit ist die Dummheit, die uns veranlasst Worte nachzuplappern, bei denen wir weder verstehen, was sie bedeuten noch, wem sie nützen, wenn wir sie aussprechen.

Ich weiß wer diese Leute sind.

Es sind die gleichen, die

"homo homini lupus" nachplappern,

"der Mensch ist von Natur aus böse, räuberisch und habgierig",

"der Mensch ist immer allein" und noch etliches ähnliches weiter.

Das betrübt mich sicherlich,

es ärgert mich aber nicht, wenn jemand Dummheiten vertritt. Jeder
hat das Recht, wenn er unbedingt will, sich idiotisch zu verhalten.

Was mich ärgert

(es ärgert mich nicht einfach, es bringt mich in Wut) ist, dass
die Verbreitung solcher Ansichten, die Aufmerksamkeit vom
tatsächlichen Täter, dem System, ablenkt.

Und das System

reibt sich natürlich die Hände und pflegt diese Standpunkte.
Wenn ihr heraustretet und solchen Unsinn verkündigt wird
euch nichts passieren. Wahrscheinlich werdet ihr sogar
Beifall ernten.

Versucht ihr aber die Menschen zum Denken zu bewegen,
damit sie, bevor sie etwas tun oder etwas sagen zuvor ihren
Kopf einsetzen, dann werdet ihr sehen, was euch blühen wird.

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