Die Überschuldung der Staaten

Wenn es ein Phänomen gibt, das den heutigen wirtschaftlichen
Zustand der Staaten der Welt charakterisiert, dann ist es das
Phänomen ihrer Überschuldung.

Deswegen werden wir uns noch etwas länger mit der Staatsverschuldung
beschäftigen, weil sie uns das klarste Bild liefert, was auf uns in Zukunft
zukommt. Was unsere Zukunft, was die Zukunft unserer Kinder, die Zukunft
unserer Gesellschaft sein wird.

Πλαίσιο κειμένου: Es gibt wahrscheinlich niemanden mehr, der es nicht weiß. 
            Alle Länder der Welt sind verschuldet, 
und diese Schulden wachsen mit jedem Jahr weiter. 
Die Staaten sind gezwungen sich immer mehr Geld zu borgen, denn zu den Verpflichtungen aus dem vorherigen Darlehen kommen die ständig wachsenden Zinsen noch hinzu.

Zwei Fragen sollten uns nun beschäftigen:

·     Erstens, von wem leihen sich die Staaten Geld?

·     Und zweitens, wohin führen diese ständig wachsenden Schulden?

Die erste Frage ist leicht zu beantworten.

Das Geld leihen sich die Staaten von einigen Privatleuten.

Von wem denn sonst.

Das Geld kann entweder dem Staat oder Privatleuten gehören.
Wenn es dem Staat nicht gehört, dann gehört es den Privatleuten.

Der Staat borgt sich Geld von Privatleuten.

Entweder über die Banken, wo sie ihr Geld deponiert haben
(und die Banken anschließend sorgen für den Kauf der
Staatsanleihen). oder über die Börse, wo die Privatleute
selbst oder ihre Vertreter die Anleihen kaufen.

Diesen Privatleuten muss nun der Staat Zinsen zahlen.

Und weil die geschuldete Geldmenge durch die Zinsen
immer weiter wächst, ist der Staat gezwungen sich von den
gleichen Leuten immer mehr Geld zu borgen.

Dieses Geld gibt der Staat seinen Gläubigern
(das heißt den gleichen Leuten)
sofort wieder ab, schuldet ihnen aber
weiterhin immer mehr.

Wenn die Kapitalbesitzer ihr Geld verleihen, nehmen sie ein
Zertifikat entgegen. Darin heißt es, dass der Staat verpflichtet
ist zu einem bestimmten Datum nicht die Summe, die er
bekommen hat, sondern diese Summe plus Zinsen
(die nach einigen Jahren ein Vielfaches des Kapitals ausmachen)
auszuzahlen.

Wenn die Zeit kommt, ist der Staat verpflichtet diese Summe
auszuzahlen, aber er hat das Geld nicht. So ist er gezwungen,
von den gleichen Kapitalbesitzern ein Vielfaches der vorherigen
Summe zu leihen.

Dieses Geld gibt der Staat seinen Gläubigern gleich
(da er es ihnen ja schuldet und es deswegen borgen musste),
und zugleich gibt er noch die neuen Zertifikate für die
neuen Schulden.

In Wirklichkeit ist es das gleiche Geld
(in Dokumenten, nicht dass ihr glaubt, etliche Koffer voll Banknoten werden herumgeschoben)
was hin und her transferiert wird und durch die Zinsen ständig weiter wächst.

Dem Staat bleibt aus diesen Transaktionen nichts übrig.

Was übrig bleibt sind die immer wachsenden Schulden.

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