Die Wellennatur der Materie

Auf die gleichen Resultate

(Gleichungen, Berechnungen) kommen wir allerdings,
wenn wir die Wellenmechanik anwenden, die anstatt
den Begriff des "Zufalls" zu benutzen,
dem Elektron eine Wellennatur zuschreibt.

Die Materie ist genauso wie das Licht
gleichzeitig Korpuskel und Welle.

Wenn wir einen Gegenstand betrachten,

sagen wir ein Glas, haben wir den unerschütterlichen
Eindruck, dass es absolut definierte Grenzen hat.

Irgendwo endet das Glas,

und von dort fängt die Luft an.

Die Grenze sei ganz klar.

Wenn wir mit einer sehr stärken Vergrößerung

ganz nah heranrücken, erwarten wir vielleicht vorzufinden,
dass die Oberfläche nicht so glatt ist, wie sie uns erscheint,
dass manche Unebenheiten vorhanden sind, die wir vorher
nicht erkannt hatten.

Auf keinen Fall aber können wir damit rechnen,

dass die Grenze, die das Glas von der Luft trennt
unscharf, verschwommen sein könnte.

Das ist jedoch unser Fehler.
Dass die Grenze, wo ein materieller Körper endet, absolut scharf sei,
das haben wir nicht festgestellt, das haben wir angenommen,
wir haben es uns ausgedacht.

Nun stellt sich heraus,

dass diese Annahme falsch war.

In Wirklichkeit ist die Sache anders.

Textfeld: Die Elektronen, die Atome und die Moleküle sind keine kleinen, "harten", "glatten" Bällchen. 
Sie werden von einer "Wellenwolke" umhüllt, die ihnen genau diese Ungenauigkeit verleiht, welche die Unschärferelation attestiert.

Die Grenzen sind unscharf,

ihr kinetischer Zustand kann
nicht absolut bestimmt sein.

Wenn es also so ist,

und es ist (leider oder Gott sei Dank?) so,
und die prinzipiellen Bausteine der Natur
von sich aus unscharf sind, dann ist es
offensichtlich, dass das Resultat jeder Kollision
nicht absolut genau vorbestimmt sein kann.

Textfeld: In der Basis aller Phänomene, die mit einer Kollision zusammenhängen (das heißt aller Phänomene der Physik und aller Phänomene der Chemie), liegt diese Ungenauigkeit,

die das Zurückführen von dem jetzigen Zustand des Kosmos
auf seinen Anfang (so wie wir es in
Kapitel 6 getan haben) unmöglich macht.

Mit jeder Kollision wächst

der Grad der Unsicherheit über ihren Ausgang,
weil zu der Unsicherheit des einen Partikels die
Unsicherheit dessen mit dem es kollidiert hinzukommt.

Textfeld: Kollisionen auf atomarer 
und molekularer Ebene 
finden ständig statt.

Je mehr die Zeit verstreicht,
desto mehr Kollisionen finden statt,
desto größer wird die Freiheit des Systems.

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