Die Unsicherheit

Bevor wir versuchen die Frage zu beantworten,

ob der Ausgang einer Kollision absolut
vorbestimmt sein kann,

sollten wir überlegen, ob der Zustand jedes der

zusammenstoßenden Partikel schon vor
dem Aufprall genau definiert sein kann.

Textfeld: Vom Anfang des 20. Jahrhunderts an befand sich die Physik im Wirbel revolutionärer Entwicklungen, die unsere Ansicht über den Kosmos umwälzten.

Anfänglich stellten wir fest, dass das Licht

gleichzeitig Welle und Partikel sein kann.

Dann kam die Relativitätstheorie,

und in den 20er Jahren begannen wir zu merken,
dass es eine immanente Ungenauigkeit
bezüglich der Stelle im Raum und des Impulses
eines Elektrons gibt.

Textfeld: Es war das Prinzip der Unbestimmtheit

demgemäß sowohl der Ort, wie die Bewegung eines Elektrons
etwas unsicher sind.

Wir mussten eine neue Mechanik,

die Quantenmechanik entwickeln.

Es handelte sich um eine echte

Erschütterung unserer Denkweise.

Eine Erschütterung, die wir möglicherweise

noch nicht ganz überstanden haben.

Was war denn hier passiert?

Eigentlich nichts Besonderes.

Es ereignet sich das, was wir über

die unscharfe Photographie sagten.

Solange wir die Welt aus der Ferne betrachteten,

glaubten wir das Bild sei ganz klar.

Als wir die Vergrößerung erhöhten und ganz nah
auf atomarer Ebene kamen, stellte sich heraus,
dass das Bild von seiner Natur her etwas "trübe",
etwas unscharf, etwas unsicher war.

Für die Schwierigkeit,

die wir vielleicht bis heute noch haben,
die physikalische Wahrheit dieses Prinzips
zu verstehen, war vermutlich

·               die Art schuld, mit der es anfänglich formuliert
wurde unter Verwendung des Begriffs "Zufall",

·               die Tatsache, dass die Berechnungen der Quantenmechanik
Wahrscheinlichkeitsrechnungen waren, und

·               die Überlegungen die benutzt wurden, um das Prinzip
verständlicher zu machen.

Eine dieser Überlegungen war folgende:

Wir werden nie erfahren können, welcher genau
der Impuls und welcher der Ort eines Elektrons ist,

weil wir in unserer Bemühung es herauszubekommen,

auf das Elektron einwirken werden und dadurch
seinen Zustand ändern.

Deswegen ist es sinnlos nach dem Zustand
des Elektrons zu fragen.
Wir müssen ihn als zufällig akzeptieren.

Ist dies aber tatsächlich das Problem?

Ob wir es erfahren oder nicht?

Begehen wir nicht durch diese Überlegung schon

wieder einmal den uralten Fehler, uns in das
Zentrum des Universums zu stellen?

Müsste nicht das Elektron sich in einem bestimmten
Zustand befinden, egal ob wir uns um es kümmern oder nicht?
Wird dies nicht vom Objektivitätsprinzip verlangt?

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