Die Unsicherheit
Bevor wir versuchen die Frage
zu beantworten,
ob der Ausgang einer Kollision
absolut
vorbestimmt sein kann,
sollten
wir überlegen, ob der Zustand jedes der
zusammenstoßenden
Partikel schon vor
dem Aufprall genau definiert sein kann.
Anfänglich
stellten wir fest, dass das Licht
gleichzeitig Welle und Partikel
sein kann.
Dann kam die Relativitätstheorie,
und in den 20er Jahren begannen
wir zu merken,
dass es eine immanente Ungenauigkeit
bezüglich der Stelle im Raum und des Impulses
eines Elektrons gibt.
demgemäß
sowohl der Ort, wie die Bewegung eines Elektrons
etwas unsicher sind.
Wir mussten eine neue Mechanik,
die Quantenmechanik entwickeln.
Es handelte sich um eine echte
Erschütterung unserer Denkweise.
Eine Erschütterung, die wir möglicherweise
noch nicht ganz überstanden
haben.
Was war denn hier passiert?
Eigentlich nichts Besonderes.
Es ereignet sich das, was wir
über
die unscharfe Photographie
sagten.
Solange wir die Welt aus der
Ferne betrachteten,
glaubten wir das Bild sei ganz
klar.
Als wir die
Vergrößerung erhöhten und ganz nah
auf atomarer Ebene kamen, stellte sich heraus,
dass das Bild von seiner Natur her etwas "trübe",
etwas unscharf, etwas unsicher war.
Für die Schwierigkeit,
die wir vielleicht bis heute
noch haben,
die physikalische Wahrheit dieses Prinzips
zu verstehen, war vermutlich
·
die Art schuld, mit der es
anfänglich formuliert
wurde unter Verwendung des Begriffs "Zufall",
·
die Tatsache, dass die Berechnungen der
Quantenmechanik
Wahrscheinlichkeitsrechnungen waren, und
·
die Überlegungen die benutzt
wurden, um das Prinzip
verständlicher zu machen.
Eine dieser Überlegungen
war folgende:
Wir werden nie erfahren können, welcher genau
der Impuls und welcher der Ort eines Elektrons ist,
weil
wir in unserer Bemühung es herauszubekommen,
auf das Elektron einwirken werden und dadurch
seinen Zustand ändern.
Deswegen ist es sinnlos nach dem Zustand
des Elektrons zu fragen.
Wir müssen ihn als zufällig akzeptieren.
Ist dies aber tatsächlich
das Problem?
Ob wir es erfahren oder nicht?
Begehen wir nicht durch diese
Überlegung schon
wieder einmal den uralten
Fehler, uns in das
Zentrum des Universums zu stellen?
Müsste nicht
das Elektron sich in einem bestimmten
Zustand befinden, egal ob wir uns um es kümmern oder nicht?
Wird dies nicht vom Objektivitätsprinzip verlangt?