" Wir
versaufen unser Oma ihr klein Häuschen".
Wir verbrauchen immer mehr Energie.
Wir verbrennen immer mehr
Brennstoffe.
Wir erschöpfen die
Energievorräte der Erde.
Wir erhöhen den CO2
Gehalt der Atmosphäre.
Und jetzt wundern wir uns, warum
das Klima sich zu ändern anfängt.
Wir leben heute in
unbeschreiblichem Energieluxus und werden morgen in noch größerem
leben.
Wir brauchen Wärme im Winter.
Wir verwenden
kolossale Energiemengen, um unsere Gebäude
warm zu halten.
Wir brauchen allerdings auch
Frische im Sommer.
In den USA, die Bahnbrecher sind,
wird heute schon
soviel Energie für das air conditioning gebraucht, wie
für die Erwärmung der
Gebäude nötig ist.
Und was soll man über die Energievergeudung für
den Transport sagen?
Einst, wenn wir uns bewegen
wollten, gingen wir zu Fuß.
Heute ist das Leben ohne ein Auto mit mindestens 100 PS
undenkbar.
Es ist nicht notwendig, glaube
ich, noch mehr Beispiele der Verschwendung aufzuführen.
Über die Nahrungsmittel, die
wir wegschmeißen,
über die Kleider, die wir wegwerfen,
über die Verpackungsmaterialien, die wir wegschaffen,
über die Flaschen…
Da könnte mir jedoch
jemand sagen: Sind denn die Flaschen das Problem?
Absichtlich habe ich es
erwähnt, weil es charakteristisch
für die Mentalität ist, und weil dieser Akt des Wegwerfens
erzieherisch wirkt.
Wenn wir uns daran
gewöhnen etwas Kleines wegzuwerfen, werden wir nachher auch etwas
Größeres wegwerfen.
Was hat denn eine Flasche für
einen Wert?
Ein par Cent. Wir benutzen sie um den Whisky
nach Hause zu tragen, danach werfen wir sie weg.
Sie ist aber aus einem wertvollen
Material hergestellt,
das über Jahrhunderte
unversehrt bleiben kann,
das jedem chemischen Einfluss standhalten kann,
und zu dessen Herstellung (wie übrigens für die
Aluminiumdose der Coca Cola) eine enorme
Energiemenge benötigt wurde.
‒
Ja und? Was kann man machen?
Mich interessiert es nicht woraus die Flasche besteht und wie
viel Energie gebraucht wurde. Mich interessiert, meinen
Whiskey zu trinken. Wenn ich ihn ausgetrunken habe, schmeiße
ich die Flasche weg. Was wollt ihr, dass ich tue? Verlangt ihr
etwa, dass ich, um die Flasche nicht wegzuwerfen, keinen
Whiskey mehr trinken soll, die Flasche aufhebe und sie dann
beim Bauern immer neu mit Zwetschkenschnaps fülle?
‒
Und mit meiner Mentalität, das habe ich
nicht verstanden, was
gefällt euch nicht? Habe ich nicht das Recht, das zu tun, was für
mich das bequemste, das einfachste ist? Soll ich nicht dafür
sorgen, dass mein Leben genussvoll und komfortabel sei? Bin ich
etwa nicht frei, bin ich nicht Herr, bin ich nicht der Herrscher der Erde?
Ist dies nicht der Zweck meiner Existenz, bin ich nicht dafür erschaffen?
Was soll ich hier erwidern?
Sollte ich fragen, ob es immer so
war,
ob in anderen Regionen der Erde das
Gleiche geschieht?
Und was würde es nützen,
wenn ich frage? Die Antwort, die kenne ich ja:
‒
Was geht es
mich an?
Ist dies nicht immer die Antwort,
wenn wir versuchen anzudeuten,
dass der heutige
Verbrauchsexzess in früheren Zeiten oder in anderen
Gesellschaften undenkbar wäre?
Und leider, hinter dieser so einfachen
und so gewöhnlichen Antwort verbirgt sich etwas sehr Ernstes.
Es
verbirgt sich unsere Haltung der ganzen Welt gegenüber.
Es ist
uns gleichgültig, was um uns herum geschieht.
Das einzige was uns interessiert, ist das eigene Wohlergehen.