Ein Alptraum-Szenario

Wenn ich aber mein Kapital nicht mehr durch weitere Entwicklung anwachsen lassen kann,

kann ich es immer noch vermehren, indem
ich mir das fertige Kapital, das mein Nachbar
angehäuft hat, aneigne.

Das wurde natürlich seit je praktiziert, war
aber nicht so auffallend, weil das andauernde
Wachstum gleichzeitig ständig neues Kapital
erzeugte und dadurch das Bild verwischte.

Textfeld: Wenn das weitere Wachstum nicht mehr möglich ist, dann ist die einzige Methode zur Vermehrung des Kapitals, der Transport von dem Einen zu dem Anderen.

Daher war unsere Feststellung so wichtig:

dass immer weniger Leute
immer mehr Kapital besitzen.

Dieses neue Phänomen,

was beweist, wie nah wir am Ende
sind, ist die letzte Zeit offenkundig
geworden.

Habt ihr jemals das unterhaltsame Spielchen Monopoly gespielt?

Es hat sich seiner Zeit sehr verbreitet, und viele Leute
spielten es am Abend in Freundeskreisen. Und es war
nicht nur ein unterhaltsamer Zeitvertreib, damit die
Gesellschaft einen vergnüglichen Abend verbringt. Es war
etwas viel Ernsteres. Es war die Übertragung der
Grundprinzipien unseres Systems auf die Spielebene.

Am Spielanfang starten alle Spieler aus der gleichen wirtschaftlichen Lage

(erinnert ihr euch an das mit den gleichen Gelegenheiten?)
und beginnen virtuelle Häuser und Hotels zu bauen, an
denen die anderen Spieler, falls sie im Lauf des Spieles
dort hin gelangen, Miete zahlen müssen.

Nach und nach konzentriert sich die ganze finanzielle Macht bei einem Spieler, der

alles Geld,
alle Häuser,
alle Hotels besitzt.

          Und nachher?

Was nachher? Es gibt kein nachher.

Der Absolutherrscher hat keinen Grund
weiter zu bauen. Die Investition bringt
keinen Gewinn mehr.

Das Spiel ist zu Ende.

Textfeld: In dieser Phase sind wir nun mit der Weltwirtschaft angelangt. 
Da das magische Rezept "Entwicklung" bewiesenermaßen 
nicht mehr funktionieren kann,

artet der "Vermehrungshunger" des Kapitals
(so etwas Ähnliches wie der "Fortpflanzungshunger" der Tiere)
in selbstzerfleischendem Kannibalismus aus.

Und dies beschränkt sich nicht einfach

auf die Kapitalbesitzer oder die Firmen einer Sparte oder eines
Gebietes, die tagtäglich "erworben" oder "fusioniert" werden.

Das deckt den ganzen Planeten ab.

Das heißt Globalisierung.

Globalisierung der Wirtschaft.

Textfeld: Immense Kapitalmengen bewegen sich unkontrolliert auf dem Globus mit der Geschwindigkeit des Internet, wie räuberische Plünderungsbanden, mit dem einzigen Ziel, durch die Erstürmung der örtlichen Börsen oder den Umsturz der Währungsparitäten, die Ersparnisse der verschiedenen Länder aufzusaugen.

Einen andern Weg, außer der Plünderung,
gibt es nicht mehr für die Vermehrung des Kapitals.

Textfeld: Das erleben wir in den Ereignissen der letzten Jahre, und wir werden es noch fürchterlicher in den kommenden Jahren erleben. 
Wir haben die Plünderung der wirtschaftlich schwächeren Länder gesehen. 
Es werden noch die stärkeren an die Reihe kommen.

Und ich glaube nicht, dass jemand behaupten möchte,

dass dies alles nichts mit dem allgemeinen Verfall zu tun hat,
mit der Ausplünderung der Naturressourcen der Erde, mit der
Auferlegung des Willens des Mächtigen durch die "humanitären
Bombardierungen", oder mit der Korruption in der, wie in einem
Sumpf, die ganze Welt versinkt.

Das Ende kommt. Es kommt mit immer schnellerem Rhythmus.

Die Kurve auf Bild 3 bestätigt, mit der zweifelsfreien Geltung der Mathematik,

die unabwendbare Zukunft unseres Systems,

seinen bevorstehenden Zusammenbruch.

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