"Der Mensch ist immer allein"

Bevor wir uns mit der zweiten Erziehungsstufe befassen,
lohnt es sich, glaube ich, einen Blick in die Probleme der
Pubertät zu werfen, weil sie ja das große, das wichtige
Ereignis für dieses Alter ist.

Während der junge Mensch diese so schwierige und
so entscheidende Phase seines Lebens durchläuft,
wird er gleichzeitig zur Schule gehen, er muss lernen,
er muss Prüfungen ablegen.

Textfeld: Welche ist die Stellungnahme unseres Erziehungssystems gegenüber der Pubertät, dieser Phase, die unser ganzes restliches Leben in so hohem Grade bestimmt?

Wenn der Orkan der Pubertät beginnt,
der die Persönlichkeit des Kindes total
auseinandernimmt, damit die Persönlichkeit
des Erwachsenen aufgebaut wird
(so wie sich die Raupe in dem Kokon auflöst,
damit der Schmetterling aufgebaut wird),
was macht unser Erziehungssystem,
um dem Kinde beizustehen?

Wenn der Körper sich so abrupt ändert,

dass die armen Adoleszenten nicht die Zeit haben,
ihn verwenden zu lernen
(ihr habt ja gesehen, wie
linkisch die Pauveren Hände und Füße bewegen, und
die Eltern, statt sie zu bemitleiden, für ihre Tollpatschigkeit
beschimpfen), wie hilft ihnen die Schule?

Wenn ihr Organismus von den ihnen unbekannten

umwälzenden Sexualhormonen überschwemmt
wird, welche die Sinne, das Denken, die Phantasie
entflammen, so dass das Kind die Welt mit ganz
neuen Augen betrachtet, als ob es ein zweites Mal
neugeboren würde, was macht die Schule?

Sie kümmert sich um das Problem absolut nicht.

Sie ignoriert es.

Sie täuscht die Unwissende vor.

Sie tut als ob angeblich das Problem nicht existiert.

Lassen wir das Kind alleine damit fertig werden.

Wird es nicht sowieso in seinem ganzen Leben allein sein?

Ist es nicht gerade diese, die große Lektion, die die Schule übermitteln muss?

Textfeld: Der Mensch ist immer allein!

Bravo, schöne Sprüche hat man uns beigebracht.
Und wir wiederholen sie wie Papageien tagtäglich.

Warum denn allein?

Was ist aus den anderen Menschen geworden?

Sind wir denn nicht Gesellschaftstiere?

Das ist ja das Problem.

Mag sein, dass wir von Natur aus soziale Wesen sind,
dem System aber passt diese Gemeinschaftlichkeit nicht.

Es wird sie zerrütten.

Es wird unsere Natur verändern.

Es wird uns lehren, dass wir alleine sind, dass wir den
anderen Menschen nicht vertrauen sollen.

Sie sind Wölfe, sie werden uns fressen.

Homo homini lupus.

Wundert es euch nun etwa, warum in der Pubertät die Wurzeln

·           der Phobien,

·           der Psychosen,

·           den jeglichen Abirrungen angelegt werden?

Warum das Verhältnis zu den Eltern

(die selbst keine Ahnung haben, wie sie sich verhalten sollen, weil
die Ärmsten in der eigenen Pubertät ebenfalls alleingelassen waren)

und der Gesellschaft unrettbar zerstört wird?

Warum die Kinder in dieser Phase

·           mit dem Alkohol beginnen,

·           den Drogen verfallen und

·           in "schlechte Gesellschaften" geraten?

Was kann man denn tun?

Dies sind "Kollateral-Schäden".

Damit wir die Gesellschaftlichkeit des Menschen vertilgen
und den Individualismus einpflanzen, müssen wir
schon manche Verluste in Kauf nehmen.

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